Von den vielfältigen Emotionen, die Schülerinnen und Schülern in ihrem Schulalltag begleiten, wird Angst am häufigsten erlebt. Wenngleich ein gewisses Maß an Anspannung vor Prüfungen normal ist, kann Prüfungsangst Schülerinnen und Schüler daran hindern, ihr Potenzial zu zeigen. Prüfungsangst macht sich einerseits durch Besorgtheit bemerkbar, also häufiges Nachdenken über ein schlechtes Abschneiden oder die Konsequenzen eines Misserfolgs. Diese negativen Gedanken binden Gedächtniskapazitäten, die folglich nicht mehr für die Bewältigung von Aufgaben verfügbar sind und die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Zudem fühlen Schülerinnen und Schüler bei Prüfungsangst Hilflosigkeit, Anspannung und Unsicherheit sowie körperliche Symptome, beispielsweise Herzklopfen, Zittern oder Übelkeit. Die unangenehmen Gedanken und Empfindungen, können dazu führen, dass Schülerinnen und Schüler Prüfungssituationen ausweichen und bereits in der Vorbereitung Vermeidungsverhalten zeigen.
Literatur:
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